Salutogenese-Stressbewältigung

Gesundheitsentstehung (salus= latein.Gesundheit,Heil/genesis= griechisch Werden, Entstehen)
Der Begriff wurde 1979 von Aaron Antonowsky geprägt. Er und andere ForscherInnen (z.B: Emily Werner untersuchte resiliente Kinder auf Hawaai) untersuchten die Antwort auf die Frage: “Warum und wie bleibt jemand trotz verschiedener krankheitsverursachender  Einflüsse gesund?“
Personale und soziale Ressourcen zur Stressbewältigung spielen bei der Antwort darauf eine wichtige Rolle. – Kräfte welche die Fähigkeit des Individuums fördern, mit den körperlichen und psychosozialen Belastungen des Lebens erfolgreich umzugehen.
Antonovsky spricht von einem Koheränzgefühl, dass das Ausmass eines umfassenden, dauerhaften und gleichzeitig dynamischen Gefühl des Vertrauens dahingehend ausdrückt, dass:

  • Die Ereignisse des Lebens strukturiert, vorhersehbar und erklärbar sind
  • Die Ressourcen verfügbar sind, um den aus den Ereignissen stammenden Anforderungen gerecht zu werden
  • Es sich um Herausforderungen handelt, die Intervention und Engagement lohnen.

Mit anderen Worten, die Ereignisse des Lebens sollten für das Individuum verstehbar und handhabbar sein und trotz widrigster Lebensumstände einen Sinn ergeben können.
Menschen die noch im hohen Alter ein grosses Mass an Gesundheit mitbringen haben ihr Leben mit einer künstlerisch, beweglichen Grundhaltung und aus einem spirituell, religiösem, den Ereignissen einen Sinn gebenden Impuls gelebt.

Stressfaktoren sind aus unserem modernen Leben kaum mehr weg zu denken, darum ist es wesentlich, dass wir uns selber stärken um mit diesen Anforderungen besser umgehen zu lernen.
Meditationstechniken,im speziellen die von Jon Kabat-Zinn entwickelte MBSR (Mindfullness-Based Stress Reduktion) und die Traininganleitungen des, durch den Dalai Lama ins Leben gerufene, Mind and Life Institutes werden heute dafür eingesetzt um Körper und Geist (nicht religiös, sondern durch medizinische Indikation motiviert) durch Achtsamkeitstraining wieder besser aufeinander abzustimmen.
In der Eurythmietherapie kann diese Abstimmung unmerklich stattfinden. Die achtsam geführte Bewegung wirkt gesundend auf den Organismus, regt die Durchblutung an, vertieft den Atem ohne zu stark über Bilder im Kopf zu gehen. Dieses Kopfkino ist leichter zu beruhigen, wenn über Bewegungstraining daran gearbeitet wird.
Der Vorteil der Eurythmietherapie ist ausserdem, dass allgemeine Bewegungsanleitungen so fokussiert werden können, dass bestimmte Krankheitstendenzen behandelt werden können.

siehe auch: sozialhygienische Eurythmie

Literaturverzeichnis:
Aaron Antonovsky/Salutogenese, Zur Entmystifizierung der Gesundheit
Deutsche Gesellschaft für Verhaltenstherapie, Tübingen 1997
Jon Kabat-Zinn/Gesund durch Meditation, das grosse Buch der Selbstheilung mit MBSR
Knaur Taschenbuch, Th.Knaur Nachf. GmbH & Co, München 2013